Fast zweihundert Jahre dauerte es, bis die erste funktionstüchtige Schreibmaschine auf den Markt kam. Von 1682 bis 1865 widmete sich eine Reihe von Forschern der Erfindung eines mechanischen Schreibgerätes. Über die Tastaturbelegung machte sich kaum jemand Gedanken. Aber schon 1868 trat der amerikanische Buchhalter Christopher Latham Sholes mit einer Neuerung an die Öffentlichkeit. Er hatte die so genannte QWERTY
-Tastaturbelegung erfunden. Diese sollte das Schreiben auf der Schreibmaschine erleichtern und trug sowohl ergonomischen wie mechanischen Überlegungen Rechnung. Sholes legte nicht nur die häufigst gebrauchten Buchstaben so, dass sie mittels zehn Fingersystem leicht erreichbar waren, er vermied auch die Nähe von Buchstabenkombinationen die häufig vorkommen. Auf diese Weise wollt er verhindern, dass sich die Hebel der mechanischen Tastatur während des Schreibens verhaken.
Für den deutschen Sprachraum eignet sich diese Tastaturbelegung nur bur bedingt. Eine kleine Veränderung musste vorgenommen werden. Y
und Z
wurden ausgetauscht und so entstand die QWERTZ
-Tastaturbelegung. Im Gegensatz zum Englischen kommt im Deutschen der Buchstabe Z
wesentlich häufiger vor als der Buchstabe Y
, und deshalb konnte das Y
an den linken unteren Rand der Tastatur verbannt werden.
Wie schon angesprochen fördert diese Tastaturbelegung angeblich schreibtypische Erkrankungen der Hände und Arme. Neben der Sehnenscheidenentzündung zählt das RSI-Syndrom zu den häufigsten Erkrankungen von Menschen die eine schreibenden Tätigkeit nachgehen. Das RSI-Syndrom äußerst sich durch Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich, die auch auf Hände und Arme ausstrahlen können. Werden diese Symptome nicht rechtzeitig behandelt, kommt es zu einer Schädigung des oberen Bewegungsapparates.
Wieweit alternative Tastaturbelegungen hier Abhilfe schaffen können, scheint derzeit noch unklar. Im Wesentlichen nehmen sowohl die Dvorak
-Tastaturbelegung wie auch die NEO
-Tastaturbelegung das ursprüngliche Konzept auf und versuchen die Buchstaben nach ergonomischen Gesichtspunkten besser zu verteilen. Diese Maßnahme bedeutet für den Nutzer ein Umlernen, kann aber Sehnenscheidenentzündungen vorbeugen. Zur Vermeidung des RSI-Syndroms trägt eine alternative Tastaturbelegung aber kaum etwas bei. Um hier eine Besserung zu erzählen muss das gesamte Layout der Tastatur und die Nutzungsgewohnheiten geändert werden.
QWERTZ
bzw. QWERTY
-Tastaturbelegungen werden standardmäßig auf den meisten Computertastaturen eingerichtet. Sonderlösungen gibt es vor allem in der Schweiz, wo das ß
fehlt und verschiedene französische und italienische Schriftzeichen eingefügt sind. In Frankreich trifft man auf eine weitere Abwandlung der QWERTZ
-Tastaturbelegung, die so genannte AZERTY
-Tastaturbelegung. Da im Französischen weder Q
noch W
sehr häufig sind, hat man Q
durch A
und W
durch Z
ersetzt. Sonst entspricht die Tastaturbelegung der im englischen Sprachraum üblichen QWERTY
-Tastaturbelegung.